Der 35. Geburtstag von Kapitän Jens Hakanowitz wird den Fans der ROSTOCK SEAWOLVES noch lange in Erinnerung bleiben. Nach drei Niederlagen in Folge gewann der Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord am Samstag, den 31. Januar, vor 900 Zuschauern in der ausverkauften OSPA | Arena eine intensive und spannende Begegnung gegen die DRUFF! Baskets Braunschweig mit 93:86 nach zweifacher Verlängerung. Yannick Anzuluni sammelte 27 Punkte, Hakanowitz sammelte 17 Rebounds ein und insgesamt punkteten fünf Spieler der SEAWOLVES zweistellig. Bei den Gästen war Dominique Johnson mit 29 Punkten und 15 Rebounds nicht zu stoppen.

ROSTOCK SEAWOLVES – DRUFF! Baskets Braunschweig 93:86 (34:39, 68:68, 80:80)

Anzuluni eröffnete den Abend mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf nach 49 Sekunden. Nach 5:0 (2. Min) und 12:5 (4. Min) für die Hausherren kamen die Gäste aus Niedersachsen besser ins Spiel und dank Dominique Johnson bis auf zwei Punkte (14:12, 7. Min) heran. Die Rostocker kontrollierten die Rebounds, suchten den Abschluss in Korbnähe und von außen. Nach dem 1. Viertel, in dem Anzuluni allein neun Punkte verbuchte, führten die Hausherren mit 21:17.

Im zweiten Durchgang geriet der Offensivmotor der SEAWOLVES ins Stocken; fast fünf Minuten blieben die Wölfe ohne Korberfolg. Diese Schwächephase nutzten die Braunschweiger und setzten sich durch einen 15:0-Zwischenspurt auf 14 Punkte ab (25:39, 18. Min). Sven Hellmann beendete die Durststrecke schließlich an der Freiwurflinie und startete dadurch einen 9:0-Lauf der Wölfe, die den Rückstand bis zur Pause auf fünf Zähler (34:39) einschmelzen konnten.

Nach der Pause blieben die Gastgeber gierig und verteidigten ihr Revier. Punkt um Punkt kämpften sie sich zurück ins Spiel und gingen in der 28. Minute durch einen Treffer von Hakanowitz erneut in Führung (48:47). Danach entwickelte sich eine Partie voller Spannung, in der die SEAWOLVES lange Zeit eine knappe Führung behaupteten. Nachdem die Braunschweiger mit vier Punkten Vorsprung (48:52) ins Schlussviertel starteten, lief Ivo Slavchev heiß und erzielte acht Zähler. Die DRUFF! Baskets hielten dagegen und glichen zwischenzeitlich zum 60:60 aus. Innerhalb von 90 Sekunden netzte Jarrell Crayton dann sieben Zähler ein, darunter zwei sehenswerte Korbleger und ein Dreier. Dadurch entrissen die Wölfe den Gästen die Spielkontrolle, ehe Johnson zwölf Sekunden vor Schluss per Dreier zum 68:68 ausglich. Der letzte Wurf von Markert verfehlte sein Ziel. Somit gingen die SEAWOLVES zum zweiten Mal in dieser Saison in die Verlängerung.

In der ersten Extraschicht legte Braunschweig zunächst vor (70:75, 42. Min). Nach einem spektakulären Block von Hakanowitz, vier verwandelten Freiwurfen von Anzuluni und einem Durchstecker von Daniel Lopez auf Hakanowitz lagen knapp eine Minute später wieder die Wölfe in Front (76:75, 43. Min). Nun war das Spiel an Spannung kaum zu überbieten: In den letzten zwei Minuten der ersten Verlängerung wechselte die Führung dreimal. Hakanowitz traf 30 Sekunden vor dem Ende der Zusatzeinheit einen Korbleger zum 80:80. Anschließend konnten weder Lukas Meisner seitens Braunschweig noch Anzuluni für die Rostocker eine Entscheidung herbeiführen, so dass eine weitere Verlängerung den Sieger ermitteln musste.

Aufgrund der Foulbelastung der Braunschweiger war deren Rotation stark eingeschränkt – vier Spieler mussten vorzeitig die Begegnung mit fünf Fouls beenden. Hellmann und Crayton, der seinen zweiten Dreier an diesem Abend versenkte (89:84, 48. Min), brachen letztlich den Widerstand der Niedersachsen. Anzuluni stellte 17 Sekunden vor dem Ende den 93:86-Endstand her.

Vier SEAWOLVES-Spieler hatten nach dem Spiel sowohl mindestens zehn Punkte als auch mindestens zehn Rebounds auf ihrem Konto. Yannick Anzuluni (27 Punkte, 13 Rebounds, 6 Assists) war der offensivstärkste Spieler der Hansestädter. Jens Hakanowitz erarbeitete sich an seinem Geburtstag zwölf Punkte und 17 Rebounds. Jarrell Crayton (15 Pkt, 11 Reb) und Daniel Lopez (13 Pkt, 11 Reb) überzeugten ebenso wie Sven Hellmann, der im zweiten Spiel nach seiner Verletzung 13 Punkte, fünf Rebounds und sieben Assists beisteuerte. Bei den Gästen hielten vor allem Dominique Johnson (29 Pkt, 15 Reb) und Martin Bogdanov (23 Pkt, 6 Steals) dagegen.

Zwar trafen die Rostocker nur 33 Prozent aus dem Feld (Braunschweig: 39% FG), gewannen aber das Rebound-Duell mit 65:37 deutlich.

Am 7. Februar reisen die SEAWOLVES zu den Hertener Löwen. Das nächste Heimspiel findet am 14. Februar um 19:30 Uhr gegen die Otto Baskets Magdeburg statt. Die Wölfe gewannen das Hinspiel mit 70:65. Tickets gibt es auf www.tickets.seawolves.de.

Zitat von Coach Sebastian Wild: „Wir haben in den letzten drei Spielen nicht überzeugend gespielt, aber eine positive Entwicklung gezeigt. Letzte Woche in Leipzig haben wir nicht gut getroffen, aber viele andere Sachen richtig gemacht. Heute war es für uns ein Mikrokosmos der letzten drei, vier Wochen. Wir hatten gegen ein wirklich starkes Team gute Phasen und Phasen, in denen wir etwas eingebrochen sind. Es war sehr schwer gegen ein so diszipliniertes Team wie Braunschweig. Wir haben heute große Moral und Charakter gezeigt, nicht nur weil wir im zweiten Viertel ein Tal durchleben mussten und wir uns dadurch einen deutlichen Rückstand eingebrockt haben, sondern auch weil wir unnötig in die Verlängerung gegangen sind und dann auch schnell mit fünf Punkten ins Hintertreffen geraten sind. Das waren emotionale Dämpfer, nach denen man sich wieder neu aufraffen muss. Ich glaube, die Zuschauer haben ein intensives und spannungsgeladenes Spiel gesehen. Man muss vor der Energieleistung des Teams den Hut ziehen. Alles, was für uns heute zählt, ist der Sieg.“

Viertelstände (HRO-BRA): 21:17, 13:22, 14:13, 20:16, 12:12, 13:6

Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES

Yannick Anzuluni (27), Jörn Boghöfer (nicht eingesetzt), Jarrell Crayton (15), Jens Hakanowitz (12), Sven Hellmann (13), Tobias Lange (0), Daniel Lopez (13), David Markert (5), Zbigniew Owczarek (0), Ivo Slavchev (8).

Fotos vom Spiel gegen die DRUFF! Baskets Braunschweig

Fotograf: Tobias Hahn

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