Die ROSTOCK SEAWOLVES erkämpften sich einen 76:68-Auswärtssieg beim RSV Eintracht Stahnsdorf vor 250 Zuschauern und kletterten auf den fünften Tabellenrang. Die Ostseestädter kontrollierten das Spiel über weite Strecken, konnten sich jedoch erst in der Schlussphase entscheidend absetzen. Neben Topscorer Shawn Gulley (14 Punkte) punkteten auch Kapitän Tim Vogt (13) und Matt Hunter (10) zweistellig. Bei den Hausherren ragten US-Center Kenneth Cooper (21 Punkte, 11 Rebounds) und Flügelspieler Joey Ney (18 Pkt) heraus.

RSV Eintracht gegen ROSTOCK SEAWOLVES 68:76 (39:43)

SEAWOLVES-Kapitän Tim Vogt ging wie seine Mannschaftskameraden hochmotiviert ins Spiel und markierte die ersten fünf Zähler für sein Team. Auch am Ende übernahm der 24-jährige Aufbauspieler Verantwortung, als er in den letzten drei Minuten acht Punkte einnetzte. „Ich bin froh, dass heute der Knoten geplatzt ist und die Würfe endlich reingingen“, blickte er auf seine wichtigen 13 Zähler, darunter drei erfolgreiche Dreipunktewürfe, zurück. „Wir haben gezeigt, dass viel mehr in dem Team steckt als wir letzte Woche gezeigt haben. Wir waren da, als es eng wurde. Man kann allen ein Lob aussprechen, niemand hat sich hängen lassen, egal ob es gut oder schlecht lief. Ich bin sehr stolz auf die Jungs.“

Von Beginn an zeigten sich die SEAWOLVES hellwach und hungrig, um den zweiten Auswärtssieg der Saison zu holen. Die Hausherren blieben im ersten Abschnitt auf Schlagdistanz (5:5, 2. Min; 11:11, 6. Min) und gestalteten das Spiel offen. Die Führung wechselte mehrfach hin und her. Shawn Gulley, der zum Ende des ersten Abschnitts eingewechselt wurde, traf zwei Dreier aus der Ecke und hielt sein Team dadurch weiter vorn. Mit 24:22 für die Rostocker ging es ins zweite Viertel. Ein weiterer Dreier Gulleys sorgte für die größte SEAWOLVES-Führung der ersten Halbzeit (29:22, 12. Min). Stahnsdorf ließ sich dadurch jedoch nicht beeindrucken und antwortete, angeführt vom US-Amerikaner Jeff Harper, mit einem 6:0-Lauf. Eine Auszeit von Coach Wild brach den Stahnsdorfer Zwischenspurt und rüttelte den Jagdinstinkt der Wölfe wieder wach: Matt Hunter stopfte spektakulär, Daniel Lopez blockte zwei Würfe in der Abwehr und streute im Angriff acht Zähler ein, so dass zur Pause eine 43:39-Führung für die Gäste auf der Anzeigetafel leuchtete.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber nach dem fünften Foul von Tobias Lange auf 48:49 (27. Min) heran, konnten die Führung jedoch nicht an sich reißen. Die SEAWOLVES verteidigten den knappen Vorsprung in der gesamten zweiten Hälfte. Sven Hellmann und Gulley, der als gebürtiger Berliner eine Art „Heimspiel“ hatte, waren an einem 7:0-Lauf beteiligt, um die Wölfe mit 58:50 (30.) in Front zu bringen. Die höchste Führung des Abends hatten die SEAWOLVES in der 32. Minute inne, als André Murillo einen Angriff per Korbleger zum 62:53 abschloss; zuvor rangen die Wölfe verbissen nach Offensiv-Rebounds und wurden für ihren unermüdlichen Einsatz belohnt. Die über 20 mitgereisten Fans feuerten ihr Team das gesamte Spiel über frenetisch an. Als der RSV Eintracht mit einem 5:0-Lauf antwortete, um auf vier Punkte zu verkürzen, blieb die Konzentration und der Siegeswille der Hansestädter ungebremst. Rostock überstand den Zwischenspurt der Gastgeber und blieb cool. Kapitän Vogt war es schließlich, der die wichtigen Akzente am Ende setzte. Nach Spielende feierten die mitgereisten Fans ihre Helden, die den zweiten Auswärtssieg der Saison und den ersten ProB-Sieg beim RSV Eintracht Stahnsdorf erringen konnten.

Sechs Spieler der SEAWOLVES erzielten mindestens acht Punkte, Matt Hunter schrammte mit zehn Punkten und neun Rebounds knapp an einem Double-Double vorbei. Beim RSV Eintracht, der sein zweites Heimspiel der Saison verlor, punkteten mit Kenneth Cooper (21), Joey Ney (18) und Jeff Harper (14) drei Akteure zweistellig.

Die SEAWOLVES bestreiten am kommenden Wochenende das nächste Auswärtsspiel. Am Sonntag, den 18. Oktober, um 17 Uhr sind sie beim Tabellenvierten SC Rist Wedel zu Gast.

„Es war ein sehr intensives Spiel, das wir auch so erwartet haben. Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden. Offensiv lief der Ball viel besser als zuletzt. Da der Ball sich gut bewegt hat und wir einfache Würfe bekommen hatten, haben wir auch hochprozentig getroffen. Riesenkompliment ans Team, dass es am Ende die Fassung bewahren konnte, auch cool geblieben ist und im Endeffekt die großen Plays gesetzt hat. Das hat es uns ermöglicht, hier einen ganz wichtigen und schwer erkämpften Auswärtssieg einzufahren“, lobte Coach Sebastian Wild die Einstellung und Moral seines Teams.

Punkteverteilung pro Viertel (RSV-HRO): 22:24, 17:19, 13:15, 16:18

Ausführliche Statistiken zum Spiel

Punkteverteilung der ROSTOCK SEAWOLVES:

Gulley (14), Hellmann (6), Hunter (10), Lange (0), Lopez (8), Markert (3), Murillo (5), Owczarek (nicht eingesetzt), Rivers (8), Slavchev (9), Vogt (13), Winkler (nicht eingesetzt).

Fotos vom Spiel gegen den RSV Eintracht Stahnsdorf

Fotos: Tobias Hahn

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